Einleitung

Es begann in den Anfangsjahren des vorigen Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika, als ein junger Mann mit Namen Adolf Ernst Knoch den Entschluss fasste, eine Übersetzung des sog. Griechischen Neuen Testaments zu erstellen, die es dem schlichten, d.h. altsprachlich unkundigen Leser ermöglichen sollte, in direkte Berührung mit dem Grundtext des Gotteswortes kommen zu können. Die Grundidee war, so einheitlich wie möglich zu übersetzen und damit ein getreues Abbild des griechischen Originals in englischer Sprache zu schaffen. Diese Idee war nicht wirklich neu, denn schon im Altertum hatte es vergleichbare Bemühungen gegeben, sie war aber  seit der Erfindung des Buchdrucks bis dahin noch nie neusprachlich umgesetzt worden.

Auch die Art und Weise des Vorgehens war bislang einzigartig. Das gesamte Vokabular der Griechischen Heiligen Schrift wurde in seine etymologischen und grammatikalischen Elemente (Morpheme) zerlegt und entsprechenden englischen Äquivalenten zugeordnet, die sich durch Konkordanzstudium aus dem Sprachgebrauch der Schrift erschlossen. Dabei wurden Bedeutungsüberschneidungen vermieden, um getreu Wort für Wort und Form für Form einheitlich übersetzen zu  können. Aus diesen Standards entstand eine uniforme englische Unterzeilung des griechischen Textes, die wiederum die Grundlage bildete für eine idiomatisch einwandfreie Übersetzung. Um dem Idiom der englischen Sprache ausreichend Rechnung tragen zu können, erweiterte man die Standards mit Varianten hinsichtlich Wortbedeutung und grammatischer Funktion, wobei auch hier das Prinzip der Einheitlichkeit so weit wie möglich umgesetzt wurde. Unumgängliche Abweichungen wurden mittels Anmerkungen bzw. durch drucktechnische Mittel kenntlich gemacht.

Die zugrunde gelegte Methode nannte A. E. Knoch  'konkordant' (übereinstimmend), da sich die resultierende Übersetzung in Übereinstimmung mit dem Grundtext befindet. Die erste Ausgabe einer konkordanten Übersetzung des sog. Griechischen Neuen Testaments in englischer Sprache erschien im Jahre 1926, eine überarbeitete und erweiterte Fassung 1931. Das helle Licht geistlicher Erkenntnis, das die konkordante Übersetzung seinen Lesern schenkte, konkretisierte den Plan, auch die geweihten Schriften des sog. Alten Testaments in Hebräisch/Aramäisch nach dem Vorbild und Muster der griechischen neutestamentlichen Auflage konkordant zu übersetzen. Dazu reiste der Herausgeber Anfang der 1930er Jahre nach Palästina, um seine Studien vor Ort zu präzisieren. Auf einer anschließenden Europareise besuchte er auch Deutschland, das Land seiner Vorfahren. Die konkordante Idee fiel hier auf solch fruchtbaren Boden, dass er sich entschloss, einige Jahre in Deutschland zu verweilen und eine deutsche konkordante Übersetzung der griechischen Heiligen Schrift zu betreiben.

Einem Wunder gleich gelang es, eine idiomatische konkordante deutsche Übersetzung des sog. Neuen Testaments mit Stichwortkonkordanz noch kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 fertigzustellen. Auf Geheiß der  US-amerikanischen Regierung gelangte A. E. Knoch rechtzeitig vor Kriegsbeginn in seine kalifornische Heimat zurück. Dort widmete er sich intensiv der konkordanten Übersetzung des sog. Hebräisch/Aramäischen Alten Testaments und brachte Ende der 1950er bzw. Anfang der 1960er Jahre Studienausgaben des 1. Mosebuches und des Propheten Jesaia in englischer und deutscher Sprache heraus. Nach seinem Tod im Jahre 1965 wurde die konkordante Übersetzung des sog. Alten Testaments weitergeführt und ist englischsprachig inzwischen vollständig erhältlich, in deutscher Sprache erschienen immerhin noch einige weitere Bücher.

Das inzwischen erreichte Computerzeitalter hat die Möglichkeiten der Erforschung und des Studiums der Heiligen Schriften vielfältig revolutioniert. Computerprogramme ermöglichen leicht und überschaubar Vergleiche, Wortstudien, etc., liefern spielerisch Zusatzinformationen und bestechen durch ihre bildgebende Darstellung. Auf diesem Boden ist mit dem Interlinear Scripture Analyzer (ISA) ein Werkzeug geschaffen worden, das gerade die konkordante Idee in unvergleichlicher Weise unterstützt und zur Anwendung bringt. Scripture4all hat sich zur Aufgabe gemacht, mittels des ISA konkordante Interlineare zu den alten Sprachen des biblischen Textes zu erstellen und zu veröffentlichen, die der konkordanten Idee umfassend Rechnung tragen. Anfangend mit der Digitalisierung der englischen Arbeiten (mit Genehmigung des Concordant Publishing Concern in den USA), sind mittlerweile auch Interlineare in deutscher und holländischer Sprache entstanden. Im Deutschen umfassen diese bislang eine einheitliche standardisierte konkordante griechisch-deutsche Unterzeilung, cles.de (concordant literal etymological sublinear deutsch), eine konkordante grammatische Bestimmung der einzelnen Worte, parsing-c.de, sowie verschiedene Standard Levels (std-1/1b/2.de), welche die standardisierten Wortfamilien (std-2.de), Standards der einzelnen Worte mit Varianten (std-1.de), auch unter teilweiser Berücksichtigung des Kasussystems, z.B. im Falle der Pronomen, (std-1b.de) beinhalten. Weitere Informationen zu den verschiedenen Interlinearen und ihrer Benutzung sind unter den entsprechenden Artikeln zu finden.

Wie in den Anfängen der konkordanten Arbeit unter der Federführung Adolf Ernst Knochs ist es heute wie damals unsere Überzeugung, dass Gott dieses Werk mehr als irgendetwas anderes, was wir kennen, zu Seiner Verherrlichung, sowie zum Segen für Seine Heiligen gebrauchen wird.

 


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